Fragen an den Mond
Elisabeth F. per Email: Wie machen Sie das in Ihrem eigenen Garten, bei diesen Wetterkapriolen? Würden Sie raten, mit Setzen und Säen früher im Jahr zu beginnen? Natürlich zum richtigen Zeitpunkt im Mondrhythmus, danach richte ich mich schon lange und sehr erfolgreich. Was kann man eigentlich als Einzelner gegen die Klimaerwärmung tun? Man fühlt sich so machtlos...
Johanna: Wir werden in unserem Garten sicherlich nicht früher als sonst mit den Pflanzarbeiten beginnen, denn ein einziger Frost kann die ganze Arbeit zunichte machen. Und vor dem Frost sind sie auch in Zeiten der Klimaerwärmung bis in den April hinein nicht geschützt. Was das verrückte Klima betrifft: Die schlechte Nachricht ist, dass die Klimaveränderungen menschengemacht sind. Und das ist gleichzeitig eine gute, denn wir können etwas dagegen tun. Pflanzen, Tiere und Menschen werden natürlich zuerst lernen müssen, damit umzugehen und sich anzupassen. Selbst wenn wir jetzt gegensteuern und uns vernünftiger verhalten, werden die positiven Folgen erst in Jahrzehnten spürbar werden. Wichtig ist jedoch, dass wir Ursachen beseitigen, nicht die Symptome. Und das beginnt bei jedem einzelnen von uns, bei jeder noch so scheinbar unwichtigen Kaufentscheidung! Kaufe ich beispielsweise regionale umweltfreundliche Produkte, habe ich mehr für die Zukunft und die Klimaberuhigung getan als mit Autobahnblockaden gegen den Lastwagenverkehr. Wir schimpfen zwar auf die Politik, auf Brüssel, kaufen aber Äpfel aus Neuseeland, Milch aus Italien und Erdbeeren aus Argentinien. Die weise Kaufentscheidung jedes einzelnen von uns, diese Millionen kleinen Entscheidungen sind es, die unsere Zukunft bauen oder zerstören. Was ist, wenn zu viele Diesel-Lastwagen das Klima verändern, wir aber die transportierten Produkte nicht kaufen? Die Zusammenhänge sind sehr einfach, aber leider wird mit Ausbeutung und Unvernunft viel mehr Geld verdient als mit Weisheit und Genügsamkeit. Deshalb erfahren weder Sie noch unsere Kinder, dass jede noch so kleine Kaufentscheidung weltbewegende Folgen hat. Das klingt utopisch? Dann vergessen Sie einfach nicht: Dass es beispielsweise Bio-Lebensmittel gibt, ist nicht dem Handel zu verdanken, sondern dem aufgeklärten Kunden. Sie und wir – wir haben es in der Hand, nicht die Politik, nicht die Wissenschaft.