Bild - SCHLANK MIT DEM MOND
Das Experten-Duo Paungger/Poppe hat ein Ernährungsbuch geschrieben: Wer typgerecht isst und die Mondphasen nutzt, nimmt schneller ab.
Kennen Sie dieses Phänomen? Ein Paar, bis über beide Ohren verliebt, zieht zusammen. Kurze Zeit später passt er in keine Hose mehr oder sie in keinen Rock. Keine Disziplin mehr? Heißhunger vor Glück? Weder - noch! Sondern eine unentdeckte Alpha-Omega-Krise. So jedenfalls würde das österreichische Bestseller-Duo Johanna Paungger (42) und Thomas Poppe (45) diesen Zustand bezeichnen.
Die beiden Autoren, die vor sieben Jahren mit ihrem Buch "Vom richtigen Zeitpunkt" einen wahren Mond-Boom auslösten, haben einen Ernährungsratgeber geschrieben. Darin vertreten sie zwei verblüffende Thesen.
Erstens: Jeder kann sein Traumgewicht erreichen und halten, wenn er sich nach den Mondphasen richtet. Es kommt also nicht so sehr darauf an, was wir essen, sondern, wann wir es tun.
Zweitens: Jeder Mensch sollte vor einer Diät in Erfahrung bringen, ob er ein Alpha- oder Omega-Typ ist. Grund: Beide verwerten dieselben Speisen völlig unterschiedlich. Die dicke Buttersemmel macht dem Alpha-Typ gar nichts aus, der Omega-Typ hat sie sofort auf den Hüften.
Um es am Beispiel des verliebten Pärchens zu erklären: Ein Partner stellt sich aus Zuneigung komplett auf die kulinarischen Vorlieben des anderen ein - meist die Frau. Plötzlich isst sie zum Frühstück Fleischsalatbrote (weil er das so mag), obwohl ihr bislang ein Joghurt genügte. Abends kocht sie raffinierte Menüs, dabei wäre sie mit einem Teller Spaghetti rundum zufrieden.
Johanna Paungger und Thomas Poppe haben dieses Stadium erlebt, sie wissen, wovon sie schreiben. Dass beide heute keine Gewichtsprobleme mehr haben und trotzdem essen können, was sie wollen, liegt an dem uralten Naturwissen, das die Tiroler Bauerntochter von ihrem Großvater übernahm. "Früher orientierte man sich, ohne nachzudenken, bei allen Dingen - ob im Garten, ob im Haus - an den Mondrhythmen. So selbstverständlich war der Umgang mit dem richtigen Zeitpunkt, dass seine Regeln nirgends aufgeschrieben sind."
Im Feuerwerk des technischen Fortschritts gerieten die "Bauernregeln" in Vergessenheit. Bequemlichkeit und Schnelligkeit waren Trumpf - bis die Menschen spürten, dass sie den Kontakt zur Natur verloren. "Mit meinen Büchern wollte ich dafür ein Bewusstsein schaffen und mit anderen Mitteln einen neuen Weg aufzeigen", sagt Johanna Paungger. Ihre gutgemeinten Ratschläge wurden bislang von mehr als vier Millionen Lesern verschlungen.
"Alles erlaubt!" heißt ihr neues Buch. Wichtigster Aspekt: sich zum richtigen Zeitpunkt gesund und schlank essen. "Die Mond-Kur ist nach unserer Erfahrung die einzige "Diät", die langfristig Erfolg bringt, den Körper sanft entgiftet, die Sinne weckt und nicht gesundheitsschädlich ist."
Vollmond: "Beginnen Sie die Mondkur zwei oder drei Tage vor Vollmond", raten Paungger/Poppe. Da der Körper jetzt besonders gut verwertet, nimmt man leichter zu. Deshalb: ein bißchen weniger essen als sonst, ab 18 Uhr gar nichts mehr, viel Kräutertee trinken. Mutige können auch einen Saft- oder Fastentag einlegen.
Abnehmender Mond: 14 Tage hält diese Phase an. Jetzt entschlackt der Körper schneller. Man kann normal essen, hält das Gewicht trotzdem oder nimmt viel leichter ab. Letzte Mahlzeit etwas früher: circa 16 bis 17 Uhr.
Neumond: Jetzt entgiftet der Körper am besten, zehrt von seiner (überflüssigen) Substanz. Durch wenige Stunden Enthaltsamkeit lässt sich das optimal nutzen.
Zunehmender Mond: Alles, was der Körper jetzt bekommt, wirkt doppelt. Man nimmt leicht zu (ist verführbarer). Deshalb: fünf Minuten vor dem Sattsein aufhören. Zwischen drei und fünf Uhr viel trinken. Letzte Mahlzeit: 18 Uhr.
Ganz wichtig: nur biologische Lebensmittel verwenden, keine Fertigprodukte, nichts mit Zusätzen oder Haltbarmachern ("Sie töten jedes Lebensmittel"), am besten Leitungswasser trinken.
Nun kommt die Kür. Zum schlanken Genuss ohne Reue gehört unbedingt, dass man seinen Ernährungstyp herausfindet: Ist man ein Alpha- oder ein Omega-Typ? Erster Schritt: alle Speisen ausfiltern, die man nicht verträgt (und trotzdem isst, weil alle sie essen - Familie, Kantine!); darauf achten, nach welchen Mahlzeiten man sich erschlagen und müde fühlt, wann Sodbrennen, Völlegefühl, Kopfschmerz auftreten; auch mal auf Rückenschmerzen achten - sie können eine allergische Reaktion auf polierten Weizen sein. Beste Richtschnur: "Sachen, die man schon als Kind nicht mochte, weglassen", so Johanna Paungger. "Kinder haben noch einen unverfälschten Geschmack. Sie essen, was sie brauchen, und spucken aus, was sie nicht vertragen."
Alpha-Typen vertragen zum Beispiel tierische Fette hervorragend und dürfen bei deftigen Sachen zulangen. Ihr Stoffwechsel wird spielend damit fertig, weil sie immer in Bewegung sind und viel trinken. Omega-Typen fühlen sich mit pflanzlichen Ölen wohl und haben kein ausgeprägtes Durstgefühl. Ihr Mehl ist das Weizenmehl, und das bedeutet nach Paungger/Poppe: "Die vielgeschmähten weißen Semmeln und knusprigen Baguettes brauchen Sie ab sofort nicht mehr heimlich zu essen, Sie dürfen sie genießen - mit viel Marmelade oder sonstwie süß belegt."
Noch ein Trostwort für die Omegas: Sie haben es viel schwerer als die Alphas, weil sie sich immer für ihr Essverhalten rechtfertigen müssen - und sich drängen lassen, das Falsche zu essen. Johanna Paungger: "Die tun mir richtig leid." Sie selbst ist übrigens eine Alpha, ihr Mann und ihre zwei Kinder auch. Doch der große Sohn ist ein Omega-Typ. Wie kocht man für so eine Familie? Johanna Paungger. "Ganz einfach. Wenn es bei uns zum Beispiel Lauchgemüse mit viel Sahne gibt und zum Nachtisch Grießauflauf, bekommt mein Sohn eben den Nachtisch als Hauptgericht. So sind alle glücklich."
Was der Omega-Typ mag
Pflanzenöle, Pflanzenmargarine. Säurearme Lebensmittel. Vollkorn-Weizenmehl, Weißbrot, Kuchen, Nudeln, gekochtes Fleisch/Fisch. Vollwertiges Eiweiß, Magermilch, Magerkäse. Zucker, süße Säfte, Kaffee, Steinobst, Tomaten und Bananen, milde Gewürze. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag sind besser als zwei große. Was ihm nicht bekommt: tierische Fette, Roggenmehl, Zitrusfrüchte, heiße Getränke. Typisch für Omegas: Sie sind Frühaufsteher/Tagmenschen, die gern leicht bedeckt schlafen, lange mit geradem Rücken sitzen können, oft feines Haar und zarte Hände haben.
Was der Alpha-Typ mag
Butter, Vollmilch, Sahne, Speck, Milch - alle tierischen Fette. Roggenmehl, Vollkornnudeln. Gebratenes Fleisch, gebratener Fisch. Tee (grün). Kernobst, Zitrusfrüchte, Gurken, Karotten. Scharfe, starke Gewürze. Alpha-Typen bekommen zwei, drei große Mahlzeiten besser als viele kleine. Sie sollten viel, aber nicht zu kalt trinken. Was ihnen nicht bekommt: u.a. Zucker, Steinobst, Kaffee, Bananen, Weißmehl. Typisch für Alphas: Sie sind Spätaufsteher/Nachtmenschen, schlafen unter dicken Bettdecken, sitzen gern mit rundem Rücken oder angelehnt und haben meist kräftiges Haar.
Wenn Sie ein Misch-Typ sind
Wenn Sie sich weder zu den Alpha- noch zu den Omega-Typen zählen können, wird’s schwierig. Sie müssen sich beim Testen doppelt Zeit lassen und noch genauer analysieren, was Ihnen wirklich bekommt und was nicht (wann extrem müde nach dem Essen, wann plötzlich unreine Haut, Sodbrennen). Mischtypen können am besten über die Mengen regulieren. Was ihnen auf jeden Fall guttut, sind diese Sachen: Dinkel, Dinkelprodukte, Gerste, Sesam, Naturreis, Feigen, grüne Salate, Feldsalat. Was ihnen weniger bekommt: Zucker, poliertes Getreide, Weißmehl, zuviel Salz. ()